Feuertaufe Teaching with Cases bestanden

Im vergangenen Forschungssemester habe ich mich weitergebildet und ein Seminar besucht, wie man im Harvard-Stil Lehrefallstudien unterrichtet. Man nennt das Case Method Teaching. Während wir und ich typischerweise Lehrvorträge halten, die zu den Anwendungsbeispielen Konzepte, Methoden und Lösungen für die Problemstellungen vorstellen, ist genau das bei der Arbeit mit Teaching Cases „verboten“. Die Studierenden sollen durch geschicktes Fragen, Kommentieren und Nachfragen in ihren Denkprozessen angeregt werden und SELBST Lösungsmöglichkeiten und Antworten erarbeiten. Das ist eine sehr bewährte didaktische Methode.

Für meine Feuertaufe, d.h. das erstmalige konsequente Anwenden der Methode in einer echten Unterrichtssituation, habe ich eine Lehrfallstudie mit einem Thema gewählt, das alle emotional anspricht und für streitbare Diskussionen gut geeignet ist. Das Unternehmen ATOS hat eine „Zero eMail Initiative“ lanciert. Mein Doktorand Mario Silic und ich haben dazu einen Teaching Case inkl. Teaching Plan geschrieben, die demnächst publiziert werden.





Die Prezi-Präsentation (Link: http://prezi.com/j1sg4naijoqo/?utm_campaign=share&utm_medium=copy&rc=ex0share), die ich im Workshop mit Praktikern benutzt habe, vermittelt einen Eindruck, wie ich dabei vorgegangen bin. Es ist mir gelungen, mit dem Thema und dem Diskussionsformat die Anwesenden noch in den Bann des Themas zu ziehen und eine tiefe, anregende, teils hitzige Diskussion zu generieren, und das an einem Freitag nachmittag kurz vor Ender der 2-tägigen Konferenz, wo bei vielen eher schon „die Luft raus war“.

Fazit: Die Methode überzeugt mich – SEHR – und ich werde weiter Materialien für Lehrefallstudien produzieren und in Case Discussions damit Erfahrungen sammeln.

2 Kommentare zu diesem Artikel


  1. ISTQB schrieb:

    Schöne Prezi-Präsentation, aber ich finde das Thema übertrieben zugespitzt. Natürlich kann und muss man Dinge hinterfragen und auch kontrovers über Fluch und Segen diskutieren, aber die Praxis spricht dann doch oft eine andere Sprache. Eine Firma ohne Email-Verkehr ist in der Umsetzung einfach nicht realistisch.

  2. Andrea Back schrieb:

    Ja, das zeigt sich ja auch in der ATOS Praxis – allein schon im Aussenverhältnis kann man E-Mail nicht abschaffen. Der Erfolg von „Slack“ und die zunehmende Erkenntnis, dass Praktiken im Umgang mit E-Mail produktivitätsvernichtend wirken können zeigen, dass sich das zugespitzte Thema „Zero E-Mail“ hervorragend eignet, durch Reflektieren und Diskussion ein Meinungsbild zu entwickeln und Gestaltungsentscheidungen zur Prozessverbesserungen in der eigenen Organisation zu treffen.

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