Ohne Kümmerer kein Selbstläufer (8 von 8)

Zum Abschluss der Interviewserie mit Dr. Johannes Müller geht es noch um die Frage, ob sich Mitarbeiter, wenn sie diese Arbeitsweise erst einmal kennen, diese wieder nehmen lassen oder nicht. Seine Überzeugung hören und sehen Sie hier, oder können Sie in der Textzusammenfassung lesen.

  • Wenn man den Mitarbeitern einmal die Möglichkeit gegeben hat, sich über gewisse IT- und Web-2.0-Tools selbst artikulieren zu können, dann lassen sie sich das – glaube ich – nicht mehr so schnell nehmen. Man würde es doch als grossen Rückschritt empfinden, wenn ein Unternehmenswiki, bei dem jeder beitragen konnte und es auch getan hat, mit einem Mal wieder abgeschaltet würde.
  • Andererseits ist es aber auch meine Überzeugung, dass es einen Kümmerer braucht. Wenn meine Person morgen nicht mehr bei Building Technologies, Siemens (BT Global Website) arbeiten würde, dann geht es nicht sofort auf Null zurück. Aber wenn man von heute auf morgen nichts mehr tun würde, dann geht es langsam wieder in Richtung Nullpunkt.
  • So sehe ich meine Rolle, dass ich zum Grossteil Community-Moderation und -Motivation betreibe, anschiebe, das Momentum hoch halte, der Wissensmanagement-Evangelist bin. So einen braucht es auch, um ein Wissensmanagementsystem über längere Zeit am Laufen zu halten.
  • Ein 100%-iger Selbstläufer wird es nicht.

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Zeigen Sie mal: Was bringts, fragt das Management (Teil 7 von 8)

Dr. Johannes Müller wird natürlich von seinem Management bei Building Technologies, Siemens (BT Global Website) gefragt „Zeigen Sie mal, was bringts überhaupt?“ Was er darauf zu sagen hat, hören auch Sie hier im Video-Clip:

Solche Fragen gibt man an die Nutzer-Community weiter. Weil das Feedback auf freie Rückfragen nur sehr sporadisch kam, hat Dr. Müller bisher zwei Nutzerumfragen in Multiple-Choice gemacht. (Eine aktuelle Rückmeldung zu den Nutzeffekten findet sich in diesem Kommentar.). Es wurde u.a. gefragt, wieviel Zeit durch die Benutzung von References@BT eingespart wird.

In 2007 kam heraus, dass es pro Jahr und Nutzer rund 1 Tag ist. Durchaus beachtlich, wenn man es auf die Zahl aller Nutzer hochrechnet.

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Incentive Wettbewerb: Lieber CEO – Ihre Wertschätzung ist gefragt (Teil 6 von 8)

Wie man die Mitmach-Bereitschaft zur Wissensteilung anregen kann, werden Knowledge Manager immer wieder gefragt. Ende Juli hat ein vierter, von Dr. Johannes Müller gestalteter Incentive Wettbewerb wieder zehn Sieger und viele neue Mitmacher hervorgebracht. Im Video-Interview mit dem Wissensmanager von Building Technologies, Siemens (BT Global Website) erfahren wir wie das geht und gelingt.

Hier – und in der Abbildung unten – das Wichtigste in Stichpunkten. Wenn Sie noch weitere zündende Ideen interessieren, dann lesen Sie bis zum letzten Absatz dieses Blogposts.

  • Für bestimmte Beitragsarten gibt es Punkte auf das Refpoints-Balance-Konto. Nicht im Dauerzustand, sondern nur während befristeter Incentive-Wettbewerbe. Zuletzt lief der inzwischen vierte sieben Monate lang, von Jan.-Juli 2008 (siehe auch die Abbildung)
  • Während einer Incentive-Massnahme steigt die Aktivität signifikant.
  • Der jeweilige lokale Chef vor Ort ist aufgefordert, zusammen mit dem Gewinn eine Urkunde an die Sieger persönlich zu überreichen. Die Urkunde ist von der BT-Geschäftsleitung unterzeichnet.
  • Es sind nicht die Geschenke an sich. Die eigentliche Motivation mitzumachen liegt in der Wertschätzung, die vom Management direkt ausgesprochen wird.

Incentive Wettbewerbe References@BT

Zusammen mit diesen aktuellen Daten schrieb mir Dr. J. Müller: Zusätzlich zu den bisher vier Award-Wettbewerben, bei denen ja nur die sehr fleissigen Autoren zum Zuge kommen, biete ich seit März 2008 (momentan befristet bis März 2009) eine sogenannte „iPod Rallye“ an. Jeden Monat wird ein iPod nano an alle Autoren des betreffenden Vormonats verlost. Jeder Autor, der im Vormonat mindestens eine Wissensreferenz eingestellt hat, kommt in die Lostrommel. Jeder hat dieselbe Chance. Man kann nur einmal bei einer iPod Rallye gewinnen. Damit wollen wir diejenigen Autoren motivieren, die nur wenige Wissensreferenzen „in der Schublade“ haben. Ich habe bislang gute Erfahrungen mit dieser Lotto-Variante gemacht und konnte beobachten, dass nun auch Autoren, die bisher nicht in Erscheinung traten, Wissensreferenzen posten. Ausserdem gibt mir diese Variante die Möglichkeit, jeden Monat ein wenig Publicity um den neuen Rallye-Gewinner und um References@BT zu machen.

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Notification Alerts: Man kann die Nutzer zum Wissen führen (Teil 5 von 8)

Dr. Johannes Müller spricht hier von seinem Rezept und seinen Erfahrungen wie es gelingt, die Urgent Requests in der Community von References@BT (Building Technologies, Siemens) zu verankern und die Beteiligung mehr und mehr zu steigern. Die Motivation mitzumachen war am Anfang nicht so gross; inzwischen geht es exponentiell nach oben.

Jedem neu registrierten Community-Mitglied hat er standardmässig einen Notification-Alert auf die Urgent Requests gesetzt. Das heisst, einmal am Tag geht eine Zusammenfassung der Anfragen als E-Mail ein; das waren zum Zeitpunkt des Interviews ca. zwei bis drei am Tag. Das klingt nach Zwang, ist aber bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern willkommen. Hier drei der Schlüsselerfahrungen, auf die Dr. Müller im Video zu sprechen kommt:

  • Von der Möglichkeit (Link in jedem Notification-Mail), die Alerts zu Deaktivieren, wird kein Gebrauch gemacht. 99% der „zwangsrekrutierten“ Abonnenten bleiben es auch.
  • Die Wahrscheinlichkeit zu helfen, Wissen mitzuteilen, wenn ich weiss einer benötigt die Info, ist viel viel grösser als wenn ich das Wissen einfach …. ins Blaue in das System einstelle.
  • Es spricht sich herum, dass die Urgent Requests schnell beantwortet werden. Die Bereitschaft ist deshalb immer grösser, auch fragend mitzumachen. Zum Zeitpunkt des Interviews waren es ca. 150 – 180 Beiträge pro Monat.

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