Mythen, Wünsche, Wirklichkeiten: Thesen zur Arbeitspraxis 2.0

Während andere sich am Münchner Oktoberfest vergnügten, verlegten letzten Freitag mehr als 40 Microsoft Mitarbeitende in München ihren Arbeitstag an den Chinesischen Turm, also mitten in den Englischen Garten. Zusammen mit Journalisten, Studierenden und Bloggern diskutierte man, ob Social Enterprise die Arbeitsformel der Zukunft ist. Ich war auch dabei, und durfte meine Thesen zur Arbeitspraxis, wie ich sie wahrnehme und in Studien erforscht habe, einbringen.

Der Redetext war das Wichtigste und auch ein wenig provokativ. Hier zumindest die Folien – sie sind ganz aufschlussreich.

Weitere Eindrücke zum Anlass und der Atmosphäre dort gibt der Blogpost von Microsoft: Wie Social Enterprise Kommunikation, Arbeit und Freizeit revolutioniert.

Produkterklärvideo im Nu aus dem Handgelenk – SFS turnLOG

Diese Woche war ich Referentin eines Impulsreferat beim Innovationsmeeting der SFS unimarket.

Produkte und Geschäftsmodell des Unternehmens kannte ich nicht, also stützte ich mich bei der Vorbereitungslektüre auf Webrecherchen. In den Katalog-PDFs auf der Unternehmenswebsite entdeckte ich u.a. die Beschreibung zu dem Logistiksystem SFS turnLOG. Dreimal habe ich das gelesen, aber wirklich verstanden, wie es genau funktioniert, habe ich es nicht – trotz Fotos. Als ich dann vor Ort im Ausstellungsraum war, hatte ich die Lösungen vor Augen, und da war mir die Funktionsweise sofort klar, ohne viele Worte.  Und so hatte ich schon eine erste konkrete Innovationsidee: Es wäre doch praktisch, wenn komplexere Lösungen auf der Website mit einem kurzen Demovideo erklärt würden; gerade in den wachsenden Auslandsmärkten geht es potentiellen Kunden vielleicht ähnlich wie mir, insbesondere wenn noch Sprachprobleme dazu kommen. Ideen sind aber nur so gut wie ihre Umsetzung, und die packte ich deshalb gleich an. Nach dem Vortrag hatte der Geschäftsführer für mich Zeit, um mir die Logistiklösungen persönlich vorzuführen. Mitten im Gespräch nahm ich meine Digitalkamera (Sony RX100, die ich immer dabei habe) aus der Handtasche und drückte auf den Knopf „Record“. Ohne Stativ, ohne externes Mikrofon, ohne extra Licht, ohne dass uns die Technik im Gespräch gestört hätte.
Hier im Video sehen Sie das Ergebnis, denn am selben Abend habe ich noch mit dem sehr einfachen Programm Movie-Maker Längen aus der Aufnahme geschnitten und einige Titeleinblendungen hinzugefügt. Ich finde es erstaunlich, wie gut das Produkterklärvideo geworden ist. Mir fiel auch noch gleich ein, wem ich das zeigen wollte. Den Link zum Video mailte ich einem Elektronikfertiger, den ich schon öfter habe klagen hören, dass Fehlmaterialprobleme bei seinen Zulieferern viel Unruhe in die Produktionsplanung bringen. Und wie ich gehört habe, macht es jetzt schon weiter die Runde. Mich fasziniert an dem jedenfalls am meisten, dass man mit einem mobilen Consumer-Device immer bereit ist, gute Gelegenheiten beim Schopf zu packen und ein Erklärvideo zu drehen – mit Rüstkosten nahe null.

PS1: Inzwischen habe ich entdeckt, dass es vom SFS-Marketing einen YouTube Videokanal und ein Video zu turnLOG gibt, es war im Katalog halt (noch) nicht verlinkt.

Eine Social Business Software – viele Use Cases: Leseprobe Buch

Fast alle haben eine Vorstellung davon, wie Social Business Software im Unternehmen nutzbringend eingesetzt werden kann, und wenn sie nur an das virtuelle Pendent der Raucherecke oder Kaffeeküche denken. Bei den meisten bleibt es aber bei der EINEN Vorstellung, einer einzigen Anwendungsidee

Es gibt aber mehr, viel mehr so genannte Use Cases. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nur darauf gewartet haben, dass Ihnen eine solche Infrastruktur bereitgestellt wird, machen dies deutlich, zumindest in den Unternehmen, die ihnen die Gelegenheit dafür bieten. Ich konnte mit mehreren Geschäftsverantwortlichen bei der Swiss Re persönlich sprechen, die mir ihre Nutzungsweise der dort seit 2009 unternehmensweit verfügbaren Social Business Software dargestellt haben. Ich habe diese Einblicke in einer Fallstudie „Social Software Use-Cases in verschiedenen Geschäftsfunktionen bei Swiss Re“ aufgeschrieben. Als Leseprobe aus der aktuellen Neuauflage des Buchs „Web 2.0 und Social Media in der Unternehmenspraxis“ ist diese Fallstudie frei auf dem Enterprise 2.0 Fallstudiennetzwerk downloadbar: hier.

Die darin vorkommenden – und in ca. einer Seite beschriebenen – Use Cases sind:

  • Aufbau einer neuen Abteilung
  • Wissensgenerierung in der Früherkennung von Risiken
  • Kommunikationskanal zwischen IT-Services und Nutzern, insbesondere beim Roll-out neuer Lösungen
  • Persönlicher Leadership Blog
  • Kommunikation und Wissensmanagement in der Vertriebsorganisationen mit einem hauptamtlichen Community Manager
  • Projektmanagement

Begriffslandkarte Web 2.0 und Social Media (Concept Map)

Was ist Enterprise 2.0? Erklären Sie mal Web 2.0! Und worin besteht der Unterscheid zwischen Social Media und Social Software? Und was haben all die Begriffe miteinander zu tun? Selbst wenn Sie das wie aus der Pistole geschossen definieren können, dürfen Sie nicht davon ausgehen, dass andere das genauso sehen. Wenn man bei der Zusammenarbeit im Themenfeld Web 2.0 und Social Media in der Unternehmenspraxis nicht Zeit und Nervern verlieren will, weil man wegen unklaren und unterschiedlichen Begriffsverständnissen aneinander vorbeiredet, empfiehlt es sich, Vereinbarungen über den Sprachgebrauch zu treffen.

Hier ein Ansatz, wie ich das – z.B. in meinem Unterricht – anpacken werde. Denn die wenigsten nehmen sich die Zeit, ein Glossar oder gar einen Fliesstext zu studieren, vor allem wenn sie schon Vorwissen und eigene Vorstellungen haben. Die Form einer Concept Map für eine Begriffslandkarte kommt dem Versprechen «Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte» recht nahe.

Schauen Sie mal, seien Sie mein/e Lektor/in und kommentieren Sie, was Sie davon halten.