Mobile Tagging lernen durch die Adventskalendertürchen

Wie schon einmal vor einem Jahr mache ich gerade wieder ein Experiment mit QR-Codes bzw. Mobile Tagging – und Lernen durch die Hintertür. Mein Sendungsbewusstsein, mehr Leute damit vertraut zu machen, findet diesmal nicht in einer Grusskarte seinen Ausdruck, sondern in einem Adventskalender, implementiert mit einem Weblog-Tool (ohne diesen Tipp „Blog“ von meiner Doktorandin Stefanie Hain, hätte ich doch glatt QR-Codes ausgedruckt und daraus so etwas wie ein Mobile zum Aufhängen an der Decke gebastelt).

IWI_QR_Code_Kalender

Um diese „Geheimschrift“ zu entziffern, ist folgendermassen vorzugehen:

  • die passende Code-Reader-Software für das eigene Handy herunterladen. Mein Nokia E71 war mit dem Computer verbunden, um die Website www.readerload.de aufzurufen. Diese erkannte das Smartphone automatisch, und der Reader war in Sekunden heruntergeladen. Später erfuhr ich, dass sich auf diesem Nokia (im Ordner „System“) hinter der Anwendung mit dem irreführenden Namen „Barcode“ eine QR-Code Reader-Software verbirgt, d.h. das Downloaden war in diesem Fall überflüssig.
  • dann die Reader-Anwendung aktivieren und die Kamera einfach drauf halten auf die Tags. Ja wirklich, es funktioniert, die Codes direkt von der Bildschirmanzeige aus einzuscannen (es hätte mich nicht gewundert, wenn das nur mit Ausdrucken geklappt hätte). Mit etwas ruhiger Hand braucht es nicht lange, bis auf dem Sucherbild ein Rahmen um den quadratischen QR-Code gelegt wird und damit das „Erfolgreich erkannt und eingelesen“ signalisiert wird.
  • Schneller als man schauen kann, steht dann plötzlich der – in diesem Fall – hinterlegte Text im Telefondisplay; dazu muss das Telefon nicht mit dem Internet verbunden sein. In unserem Fall machen die Texte mit den Namen der Institutskollegen phantasievolle Wortspiele und bilden eine Fortsetzungsgeschichte, die es zu ergänzen gilt.

Ist das jetzt für mich und für die Nutzer Arbeit oder Freizeit, mögen Sie fragen? Darf man diesen Adventskalender während der Arbeitszeit ansehen und sein Handy entsprechend einrichten?

Sie sind explizit aufgefordert, Ihre Meinung als Kommentar zu hinterlassen: Klicken Sie oben, unter der Datumsangabe, auf „Comments„. Mein Kommentar lautet: Aber sicher ist das Arbeit, nämlich Lernarbeit. Aus der Sicht des Lehrenden liegt hier eine Form von E-Learning vor, die nicht dozentenzentriert ist. Im Gegenteil, die Lernenden werden über die intrinsische Motivation „Neugier“ zum selbstorganisierten Lernen anregt, was es mit diesen QR-Codes auf sich hat; sie sollen selbst entdecken, wie man einen passenden Reader für sein Handy installiert, wie man diese Tags einscannt, und wer Interesse hat, auch wie man QR-Codes selbst erzeugen kann (Mobile Tag Generator bei Kaywa.com).

Wer je PC-Tools unterrichtet hat, wird wissen, wie „beliebt“ dozenten- und tutorzentrierte Übungsveranstaltungen bei den Lernenden sind. Informelles Lernen im Selbststudiumsmodus verspricht mehr positive Rückmeldungen. Nun, wir werden sehen: Die Daten für die Learning-Scorecard zu diesem Laborexperiment an unserem Institut hoffe ich im Januar erheben und an dieser Stelle mitteilen zu können.

1 Kommentar zu diesem Artikel


  1. Mobile News & Infos - Mobile Tagging: XMAS-Calender schrieb:

    […] Back vom Institute of Information Management Universität St. Gallen experimentiert mit einem Mobile-Tagging XMAS-Calender mittels […]

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